Dopamin, Unsicherheit und Motivation

Welt sei mir gegrüßt, mit einem wunderbaren guten Morgen! Heute möchte ich über das Thema Dopamin sprechen. Wir kennen Dopamin als Belohnungshormon. Doch es ist nicht so einfach, wie man denkt. Hier eine kurze Erklärung: Wenn du etwas tust und anschließend unerwartet eine Belohnung erhältst, wird Dopamin ausgeschüttet. Erlebst du dann dasselbe Szenario nochmal, wird interessanterweise Dopamin in Antizipation der Belohnung freigesetzt. Also nicht am Ende des Prozesses, sondern zu Beginn. Ohne die Dopaminausschüttung würde das Verhalten erst gar nicht zustande kommen. Mit der Zeit stumpfen wir jedoch gegenüber der Belohnung ab. Studien aber zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Belohnung von nur 50 Prozent zu einem sehr starken Anstieg von Dopamin führt. Unser menschliches Gehirn scheint Unsicherheit am Ende interessant zu finden. Die Forschung zeigt auch, dass unser Gehirn das Neue und Unbekannte liebt. Dies widerspricht der Annahme, dass Menschen keine Unsicherheit oder Veränderung mögen. Tatsächlich ist unsere Chemie im Kopf so gestaltet, dass wir das Neue und Unbekannte attraktiv finden. Betrachten Sie die Hero Journeys: Der Held stellt sich dem Unbekannten und wächst daran. Bei Aktivitäten wie Spielen suchen wir ständig nach neuen Herausforderungen und verlassen unsere Komfortzone. Dieses Wissen zeigt uns, warum herkömmliche Motivationssysteme nicht wirklich funktionieren wie gewünscht. Diese klassischen Belohnungsanreize werden innerhalb von sehr stabilen und vorhersagbaren Rahmenbedingungen eingesetzt. Wir sollten uns also fragen: Was kann ich Menschen bieten, um ihre Motivation zu fördern? Seien es Mitarbeiter, Kollegen, Freunde oder Kunden, wir sollten die Anziehungskraft des Neuen und Unbekannten nutzen, um sie zu motivieren. Es ist oft die Rede davon, dass alles einfacher und schneller wird. Der Job sei einfach und vorhersehbar; man müsse es nur einmal lernen und dann immer so machen. Natürlich gibt es Belohnungen, aber ist das wirklich, wie unser Gehirn funktioniert? Ich möchte Sie dazu einladen, über Ihre eigenen Interessen nachzudenken. Sind es die vorhersehbaren Dinge, die Sie spannend finden? Oder ist es nicht vielmehr die Spannung in Situationen, in denen etwas Unbekanntes passiert? Wenn Sie dort keine Spannung empfinden, liegt es am Unbekannten oder vielleicht daran, dass die Struktur Ihres Arbeitslebens, o.ä. Ihnen nicht erlaubt, sich darauf einzulassen? Überlegen Sie, was für Sie attraktiver ist: das Immergleiche oder das Neue und Unbekannte? In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute viel Spaß am Donnerstag. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie fordern. Auf Wiedersehen.

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